Steht Tesla vor einem neuen Rekordjahr? Anders als gewöhnlich gewährt der Autohersteller bereits zum Anfang eines Quartals Rabatte und Aktionen, um die Nachfrage anzukurbeln. In Kombination mit neuen Fabriken und effizienter werdenden Produktionsstätten könnte dies das bislang beste Jahr bedeuten.
Tesla 2023: Für hohen Absatz auf Marge verzichten
In der Vergangenheit hat der Elektro-Pionier naturgemäß zum Quartals- und Jahresende alles daran gesetzt, so viele Autos wie möglich vom Band an seine Kunden zu bringen. Die „End of quarter pushes“ wurden so in der Branche berühmt.
Für 2023 folgt das Unternehmen jedoch einer neuen Strategie. In seiner kürzlich abgehaltenen Quartalskonferenz für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2022 erklärte Tesla, Kosten weiter reduzieren und hohe Gewinnmargen für eine beschleunigte Produktion und einen höheren Absatz opfern zu wollen (aus dem Englischen übersetzt):
„Kurzfristig beschleunigen wir unseren Kostensenkungsplan und streben höhere Produktionsraten an, während wir uns weiterhin auf die Umsetzung der nächsten Phase unseres Plans konzentrieren.“
Dies hat sich bereits früh im neuen Jahr bemerkbar gemacht. Tesla senkte vor wenigen Wochen weltweit die Preise für seine Elektroautos. Auch in Deutschland wurden die Fahrzeuge zum Teil massiv günstiger.
Tesla kurbelt Nachfrage an
In der Vergangenheit hat das Unternehmen von Elon Musk zwar bereits Preisnachlässe, kostenloses Supercharging und andere Anreize eingesetzt. Gleich zu Beginn eines Quartals auf diese Weise die Kauflaune zu steigern, ist jedoch noch nicht passiert.
Dies hängt womöglich auch mit der schwindenden Nachfrage zusammen, die sich 2022 über mehrere Monate hinweg angedeutet hat. Seit den Preisnachlässen boomt das Geschäft des Autoherstellers hingegen wieder.
Seine Auslieferungsziele für 2022 hat der Betrieb genau genommen verfehlt. Nach der Auslieferung von 936.172 Autos im Jahr 2021 hätten im vergangenen Jahr technisch gesehen 1.404.258 Fahrzeuge an Kunden gebracht werden müssen, um das gesteckte Ziel zu erreichen.
Mit den 1.313.851 Fahrzeugen, die 2022 ausgeliefert wurden, hat Tesla sein Ziel nur knapp 100.000 Einheiten verfehlt.
Experten betrachteten das letzte Jahr dennoch als positiv für den Elektroautobauer, der 2022 einen Rekordgewinn über 12 Milliarden Dollar erzielen konnte.
Tesla-Produktionsziel 2023: 1,8 Millionen Autos?
Der Autohersteller setzt nun alle Hebel in Bewegung, um seine Produktionsziele 2023 zu erreichen. Das Ziel von 1,8 Millionen Fahrzeugen würde 4.932 Autos pro Tag entsprechen. Die Gigafactory Shanghai und das Stammwerk in Fremont sind jedoch bereits voll ausgelastet.
Umso wichtiger werden die Fabriken in Grünheide und Texas, wo derzeit noch die Produktionen hochgefahren werden. Zuletzt konnten in den neuen Gigafactories immer wieder Meilensteine erreicht werden. In den USA steht sogar der von Fans und Vorbestellern sehnsüchtig erwartete Cybertruck in den Startlöchern.
Die geplante neue Fabrik in Mexico wird ebenfalls ein Thema für die Ziele über 2023 hinaus werden, sobald sich konkrete Pläne abzeichnen. Die bestehenden Werke in China, Deutschland und den USA sollen indes massiv erweitert werden, um zusätzliche Kapazitäten zu schaffen.
Auf der Quartalskonferenz sagte Musk, dass Tesla in der Theorie sogar noch höhere Zahlen erreichen könnte:
„Ich meine, unser internes Produktionspotenzial liegt eigentlich eher bei 2 Millionen Fahrzeugen, aber wir sagten 1,8 Millionen, weil, ich weiß nicht, es scheint einfach immer irgendeine verdammte höhere Gewalt zu geben, die irgendwo auf der Erde passiert. Und wir haben keine Kontrolle über Erdbeben, Tsunamis, Kriege, Pandemien usw. Wenn es also ein reibungsloses Jahr ist, ohne große Unterbrechungen in der Lieferkette oder massive Probleme, haben wir das Potenzial, dieses Jahr 2 Millionen Autos zu produzieren.“
Eine neue Verkaufsstrategie, zusätzliche Fabriken, der nahende Cybertruck-Produktionsstart – Tesla steht vor einem aufregenden Jahr. Aber wird es das bislang beste aller Zeiten? Schreiben Sie uns Ihre Meinung weiter unten in die Kommentare.
Quelle Beitragsbild: Mit freundlicher Genehmigung von Tesla, Inc.
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