Herzlich willkommen im Tesla-Wochenrückblick. In dieser Woche ist wieder viel passiert beim Unternehmen von Elon Musk.
Die letzten sieben Tage waren geprägt von den Anstrengungen zum Ende des zweiten Quartals. Erwartungsgemäß ging die Zahl der Auslieferungen zurück, jedoch nur im vorhergesehenen Umfang. Derweilen hält die Entlassungswelle unverändert an und mit dem Rückruf von 60.000 Model 3 und Y wartet schon die nächste Herausforderung.
Wir haben die Highlights übersichtlich für Sie zusammengefasst.
Tesla-Highlights der Woche
Kalifornien: Nun auch Autopilot-Mitarbeiter von Entlassungen betroffen
Tesla hat seinen Standort in San Mateo geschlossen und im Zuge dessen auch 200 Datenetikettierer entlassen. Diese hatten bisher von Kundenfahrzeugen generierte Daten aufbereitet und kategorisiert, um damit neuronale Netze zum autonomen Fahren zu trainieren. Eigentlich sieht man den Autopiloten bei Tesla als essenziell für langfristigen Erfolg, – umso erstaunlicher ist es nun, dass auch Mitarbeiter aus diesem Team entlassen werden.
Tesla in Verarbeitungs-Studie vor VW
In einer neuen Studie des Unternehmens J.D. Power, welche für einzelne Marken die Anzahl an gemeldeten Problemen pro 100 Fahrzeugen untersucht, liegt Tesla mit 226 Beschwerden unter anderem vor VW und dessen Tochtermarke Audi. Damit macht der US-Autobauer einen wichtigen Schritt weg von den immer noch existenten Verarbeitungs-Vorurteilen.
Allerdings liegt Tesla immer noch weit über dem Branchendurchschnitt von 180 Problemen und muss anderen deutschen Premiumherstellern wie Mercedes oder BMW den Vortritt lassen.
Kraftanstrengung zum Quartalsende
Wie zum Quartalsende üblich hat Tesla auch diese Woche versucht, so viele Fahrzeuge wie nur möglich an Kunden auszuliefern. In den Häfen von Barcelona und Southampton bekamen die Käufer ihr Fahrzeug direkt vom Schiff, während andere sogar die Möglichkeit hatten, sich ihren Neuwagen per Transporter direkt vor die Haustür liefern zu lassen.
In Los Angeles, Kalifornien, packte selbst Tesla-Designchef Franz von Holzhausen an und fuhr Teslas zu ihren neuen Eigentümern.
Trotz dieser Bemühungen dürften die Zahlen dieses Quartal schlechter ausfallen als sonst, da die Gigafactory Shanghai Lockdown-bedingt weniger produzierte und auch die Fabriken in Brandenburg und Texas noch nicht voll hochgefahren sind.
Erwartungen im zweiten Quartal knapp erreicht
Immerhin die an die schwierige Lage angepassten Auslieferungsprognosen hat Tesla gerade so erfüllen können. Es wurden 254.695 Autos an Kunden übergeben und 258.580 produziert. Ein Desaster hat man also abwenden können, – dennoch war man im ersten Quartal mit über 310.000 Auslieferungen schon deutlich weiter.
Wir sind gespannt, ob Tesla im dritten Quartal zurück in die Spur findet und seine Fabriken in Richtung Volumenproduktion bekommt.
Texas produziert nun weitere Model-Y-Variante
Aus Texas kommt in dieser Hinsicht jedenfalls schon ein positives Signal: Nachdem man zuletzt mit der Auslieferung des Model Y Standard Range beginnen konnte, wurde nun offenbar auch parallel mit der Produktion des Model Y Long Range begonnen.
Insidern zufolge hat die nahe Austin gelegene Fabrik eine wöchentliche Stückzahl zwischen 2000 und 5000 Einheiten erreicht. Im Regelbetrieb sollen es bis zum Ende des Jahres 10.000 Stück werden.
Tesla will Giga Texas erweitern
Obwohl dieses Ziel noch nicht erreicht ist, denkt Tesla schon weiter, wohl auch mit Hinblick auf neue Modelle wie den Cybertruck, der ab nächstem Jahr in Texas produziert werden soll. Bei den zuständigen Behörden ging ein Antrag ein, laut dem auf dem Gelände ein weiteres, knapp 46.000 Quadratmeter großes Gebäude mit zwei Produktionslinien entstehen soll.
Tesla nimmt also für sein Wachstum jede Menge Geld in die Hand, – die derzeitige Auftragslage macht es aber auch nötig.
Große Rückrufaktion: Knapp 60.000 Fahrzeuge betroffen
Das Kraftfahrt-Bundesamt hat aufgrund von Softwarefehlern in den Modellen 3 und Y den Rückruf von knapp 60.000 Fahrzeugen angeordnet. Betroffen sind alle dieses Jahr produzierten Autos der genannten Baureihen. Der Fehler führe unter Umständen zum Ausfall des E-Call-Systems, welches nach Unfällen automatisch den Notruf alarmiert.
Es ist möglich, dass hier auch der Grund für die verzögerten Auslieferungen in Grünheide liegt. Tesla selbst hat sich zum Thema noch nicht geäußert.
Supercharger-Netz wächst: 800 Standorte in Europa
Diese Woche hat Tesla mehrere neue Stationen in Frankreich eröffnet und in diesem Zug auch seinen 800. Supercharger-Standort in Europa eingeweiht. Die Zahl der Ladeplätze wurde damit auf knapp 9.000 erhöht. Fast alle der neuen Standorte verfügen über mehr als 20 dieser Ladeplätze und verstärken damit den Trend zu größeren Stationen. Diese werden wohl angesichts der Öffnung für Nicht-Tesla-Autos in Zukunft nötig werden.
Aktuell ist bereits jeder vierte Supercharger-Standort in Europa auch mit Elektroautos anderer Marken benutzbar, – wenngleich zu einem höheren Kilowattstunden-Preis als ihn eigene Kunden bekommen.
Fazit
Das zweite Quartal ist geschafft – und Tesla kam mit einem blauen Auge davon. Der Blick in die Zukunft birgt indes gemischte Gefühle. Einerseits könnten die Softwareprobleme zu weiteren Schwierigkeiten führen, andererseits gibt es auch eine Reihe guter Nachrichten aus Texas, vom europäischen Supercharger-Netz oder in Sachen Verarbeitungsqualität.
Wir sind gespannt, was bis zum nächsten Wochenrückblick geschieht.
Was war Ihr Tesla-Highlight der Woche?
Quelle Beitragsbild: Mit freundlicher Genehmigung von Tesla, Inc.
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