Am Freitag traf CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet auf dem Werksgelände der Gigafactory Grünheide Tesla-Chef Elon Musk. Dabei unterhielten sich die beiden über den Baufortschritt und das große Projekt des US-Autobauers. Auch das Genehmigungsverfahren war dabei Thema. Laschet forderte schnellere bürokratische Prozesse.
Laschet spricht sich für Tesla aus
Gemeinsam mit Elon Musk plädierte Armin Laschet im Rahmen des Treffens auch für eine Änderung der Verbandsklagerechte. Tesla war in der (jüngsten) Vergangenheit immer wieder das Ziel juristischen Attacken von Umweltverbänden.
Laschet kommentierte dies laut rbb wie folgt:
„Es ist nicht akzeptabel, dass jemand, der nicht als Anwohner hier betroffen ist, sondern an der Nordsee oder den Bayerischen Alpen lebt, eine Klage einreichen kann, um solche Projekte zu stoppen. Deshalb hat Tesla eine kleine Lücke gesucht, die das Bundesemissionsschutzgesetz lässt, wo man eine solche Firma mit vorzeitigen Maßnahmen beginnen kann. Wenn das Gericht anders entscheidet, muss das alles wieder abgebaut werden.“
Musk und Laschet geben Pressekonferenz: „Gesetze hinterfragen“
Als Elon Musk und Laschet zusammen eine Pressekonferenz abhielten, äußerte sich der Chef des E-Auto-Pioniers auch zur deutschen Gesetzeslage:
„Wenn jedes Jahr Regeln und Vorschriften auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene hinzugefügt werden, dann können die Leute irgendwann gar nichts mehr machen.“
Laut Musk müssten Vorschriften und Regeln daher auf deren Notwendigkeit und Wert geprüft werden. Sollte sich erweisen, dass kein Nutzen vorhanden ist, sollte laut Musk in Betracht gezogen werden, diese Gesetze abzuschaffen:
„Sie können ja jederzeit wieder eingeführt werden, wenn sich herausstellt, dass das nicht gut war. Wenn man jedes Jahr neue Regeln hinzufügt, wird es irgendwann keinen Fortschritt mehr geben.“
Musk: Bedenken über Wasserknappheit „lächerlich“
Ein großes Thema bei der deutschen Gigafactory war der Wasserverbrauch. Anwohner der Region und Umweltverbände haben Bedenken darüber geäußert, dass der große Wasserverbrauch der Tesla-Fabrik das Gebiet um Grünheide austrocknet.
Darauf angesprochen antwortete Elon Musk:
„In dieser Region ist so viel Wasser. Schauen Sie sich um! Das ist totaler Quatsch, dass es hier kein Wasser gibt. Hier ist überall Wasser. Sieht das für Sie aus wie eine Wüste? Das ist lächerlich. Hier regnet es genug.“
Dazu sei auch erwähnt, dass es Tesla dank Verwendung neuer Technologien gelungen ist, trotz hinzugefügter Batteriefabrik den im Antrag angegeben Wasserverbrauch pro Jahr einzuhalten.
Elon Musk bedankt sich bei Regierung – und spricht von Produktionsstart im Oktober
Der lange erwartete Produktionsstart von „Giga Berlin“, der eigentlich bereits für Juli geplant war, steht noch immer aus. Grund dafür ist die abschließende umweltrechtliche Genehmigung, die aktuell noch vom Landesamt für Umwelt in Brandenburg geprüft wird.
Zuletzt wurde davon ausgegangen, dass der Start der Produktion auf Ende dieses Jahres oder Anfang 2022 verschoben wird.
Nichtsdestotrotz sieht Musk große Fortschritte im Bau der Fabrik und zeigt Dankbarkeit gegenüber der deutschen Behörden. Angesprochen auf den Produktionsstart zeigt Musk Optimismus:
„Der Bau der Fabrik geht voran, es sieht hier hervorragend aus. Wir wollen, dass die Leute einen Wow-Effekt haben und sagen: Hier möchten wir gern arbeiten. Ich will der Regierung für die Unterstützung danken, was die Genehmigungen und alle weiteren Verfahren betrifft. Im Moment freuen wir uns, wenn es klappt, dass wir im Oktober die ersten Autos hier produzieren können.“
Laut Informationen des rbb war das Treffen zwischen Laschet und Musk lange in Planung. Es sei Laschet persönlich wichtig gewesen, sich mit dem Tesla-Chef auszutauschen. Demnach würden vom Projekt des Autoherstellers Brandenburg und Berlin, aber auch ganz Deutschland profitieren.
Laschet würdige das Risiko, das Tesla durch die milliardenschwere Investition eingegangen sei und möchte auch den Weg für andere ebnen, die risikoärmer in Deutschland zur modernen Industrie beitragen wollen.
Quelle Beitragsbild: rbb24.de
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