Spritpreise explodieren: E-Auto-Umstieg jetzt sinnvoll? Rechnung

von | 23. März 2022 | Rund um Tesla

Spritpreise explodieren: Lohnt sich jetzt der Umstieg auf ein E-Auto? Rechnung

Neben dem Krieg in der Ukraine bestimmt kein anderes Thema so sehr die Schlagzeilen wie die explodierenden Spritpreise. Die von vielen als Grenze vermutete Marke von 2 Euro pro Liter Benzin wurde ganz unbeeindruckt durchbrochen, ein Ende der Preis-Rallye scheint erst einmal nicht in Sicht.

Spritpreisxeplosion: E-Auto gegen Verbrenner

Doch während die Politik noch über eine geeignete Reaktion debattiert, stellt sich vielen Bürgern nun die Frage: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für den Umstieg auf ein Elektroauto? Oder wäre die Ersparnis gar nicht so groß wie gedacht?

In diesem Beitrag wollen wir diesen Fragen anhand zweier Modellrechnungen auf den Grund gehen.

Mittelklassewagen-Rechnung

Elektroautos sind längst nicht mehr nur Spielzeuge für die reiche Oberschicht. Mit Modellen wie dem Tesla Model 3 oder dem VW ID.3 stehen auch vergleichsweise bezahlbare Fahrzeuge zur Verfügung. Wie also sehen hier die Kosten aus, die auf einen zukommen? Und was kann man im Vergleich zum Verbrenner einsparen?

Kaufpreis

Ein Tesla Model 3 gibt es neu ab 42.990 € bzw. für 421 € monatlich als 48-Monate-Leasing-Fahrzeug. Da es in diesem Artikel um den Umstieg auf ein E-Fahrzeug geht, nehmen wir an, dass ein „alter” Verbrenner zugunsten des neuen E-Autos verkauft wird. Wie viel Geld hier in die Kasse kommt, ist natürlich je nach Situation unterschiedlich, angesichts des guten Gebrauchtwagenmarkts wollen wir aber einmal einen Verkaufspreis von 15.000 € annehmen. Das senkt den Anschaffungspreis für das Model 3 auf 27.990 €.

Beim Tesla-Direktleasing ist nur maximal eine Anzahlung von knapp 14.000 € möglich, was die Rate auf 254 € im Monat senkt. Zu beachten ist, dass man bei vielen elektrischen Mittelklassewagen wie dem Model 3 in der Standardvariante noch 6000 € Förderung vom Staat erhält, was den Anschaffungspreis weiter senkt oder als Anzahlung beim Leasing verwendet werden kann (wie in den genannten Raten geschehen).

Kurzes Zwischenfazit: Erhält man aus dem Verkauf seines alten Autos 15.000 €, kann man ein Model 3 für 21.990 € kaufen oder für 254 € im Monat leasen. In letzterem Fall hat man dann sogar noch 7.000 € (Förderung + 1000 €, die nicht als Anzahlung verwendet wurden) übrig, fährt also theoretisch über 27 Monate „kostenlos”.

Kraftstoffkosten

Für die Berechnung der Fahrtkosten wollen wir zunächst der in der Leasingrate angenommenen Jahreslaufleistung von 10.000 km treu bleiben, was für einen Berufspendler, der mit dem Wagen täglich 20 Kilometer zur Arbeit fährt (und wieder zurück), recht realistisch ist. Fährt man die 10.000 Kilometer mit einem Verbrenner, der im Schnitt sparsame 6,5 Liter/100 Kilometer braucht, kommt man bei einem Spritpreis von 2 €/Liter auf Jahreskosten von 1300 €.

Wer die gleiche Strecke mit einem E-Auto wie dem Tesla Model 3 macht, das bei eher zurückhaltender Fahrweise um die 17 kWh/100 Kilometer benötigt, zahlt ca. 714 € im Jahr (wenn die benötigten Kilowattstunden je zur Hälfte am Supercharger für 48 Cent/kWh und zu Hause für 36 Cent/kWh geladen werden). Dies entspricht einer Ersparnis von knapp 50 € pro Monat gegenüber dem Verbrenner.

Wer ausschließlich zu Hause lädt und vielleicht sogar über eine Solaranlage verfügt, der kann noch mehr sparen. Außerdem wächst die Ersparnis, je mehr Kilometer man pro Jahr fährt – zum einen, weil die Sprit-Ersparnis deutlich stärker wächst als die Leasingrate, aber beispielsweise auch, weil E-Autos weniger wartungsintensiv sind und so die Verschleißkosten pro Kilometer geringer ausfallen.

Mittelklassewagen-Fazit

Zusammenfassend sieht das Mittelklasse-Fazit also wie folgt aus: Rein objektiv betrachtet lohnt sich der Umstieg nicht – wer den Verbrenner weiterfährt, zahlt 50 pro Monat mehr, spart sich aber die Anschaffungskosten für den Neuwagen. Doch wer sowieso mit dem Gedanken eines Wechsels spielt, für den ist die Zeit genau richtig.

Sein Altfahrzeug kann man in einer guten Marktlage zu Geld machen, bevor es noch weiter im Wert verfällt. Zudem kommt man aktuell noch in den Genuss der Kaufprämie, die den Kaufpreis des Neuwagens auf 21.990 € senkt (minus mindestens 50 € pro Monat, den man das Fahrzeug fährt) oder eben die Leasingrate auf 254 € (bzw. 204 € mit Sprit-Ersparnis) drückt und einem so sogar über 34 „freie” Monate beschert. Auch die Befreiung von der Kfz-Steuer greift aktuell noch, was noch mal etwas Geld einspart und etwaige leicht höhere Versicherungsprämien ausgleichen kann.

Oberklassewagen-Rechnung

Kaufpreis

Ein zumindest ähnliches Bild zeigt sich auch bei teureren Oberklassewagen wie dem Tesla Model S oder dem Mercedes EQS. Beide E-Autos sind für um die 100.000 € zu haben. Zwar gibt es hier keine Umweltprämie mehr, dafür ist die Sprit-Ersparnis noch höher.

Kraftstoffkosten

Denn vergleichbare Verbrenner wie etwa die Mercedes S-Klasse oder ein 7er BMW brauchen durch große Sechs- und Achtzylindermotoren gut und gerne mindestens 8–9 Liter/100 Kilometer und damit etwa 30 % mehr als der sparsamere Mittelklassewagen – die jährlichen Spritausgaben für 10.000 Kilometer belaufen sich auf circa 1690 €.

Die elektrischen Luxuslimousinen hingegen brauchen oft nur um die 10 %–15 % mehr Energie als ihre Mittelklasse-Pendants – der Fokus auf Aerodynamik sowie der generell hohe Wirkungsgrad von Elektromotoren sind Gründe dafür. Hier steigen die Ausgaben also nur auf knapp 785 €–820 € im Jahr und die Ersparnis gegenüber dem Verbrenner auf teils über 900 € (bzw. 75 € pro Monat). Auch in diesem Fall gilt: Je mehr gefahren wird, umso mehr kann man sparen. Hinzu kommt auch hier noch die Befreiung von der Kfz-Steuer, die bei großen Luxusautos durchaus einige hundert Euro im Jahr umfassen kann.

Oberklassewagen-Fazit

Die Frage ist allerdings, inwiefern diese Ersparnisse angesichts des hohen Anschaffungspreises überhaupt zum Tragen kommen. Wer 100.000 € für einen Neuwagen aufbringen kann oder über einen abbezahlten Oberklassewagen verfügt, für den sind 900 € Sprit-Ersparnis wohl kein ausschlaggebendes Argument.

Umstieg bei bestehendem Leasing? 

Bisher haben wir nur Fälle betrachtet, in denen ein Wagen zugunsten des neuen E-Autos verkauft werden konnte. Doch was, wenn man auch jetzt schon ein Leasing-Fahrzeug fährt und daher nicht mit einem Verkaufserlös rechnen kann? Nun, in diesem Fall lohnt sich der Umstieg besonders. Eine monatliche Leasingrate zahlt man ohnehin bereits – ob diese nun für ein E-Auto oder einen Verbrenner geleistet wird, ist erst einmal egal.

Zwar sind elektrische Fahrzeug tendenziell teurer, allerdings bekommt man eben 6.000 € vom Staat, die man als Anzahlung verwenden und so die Leasingrate deutlich drücken kann. Zudem greifen die Tank-Ersparnis und die Steuerbefreiung, sodass man am Ende in der Regel günstiger fährt als mit einem vergleichbaren Verbrenner – von nicht-monetären Vorteilen eines E-Autos wie mehr Parkplätzen oder Laden zu Hause ganz zu schweigen.

Fazit 

Lohnt sich jetzt ein Umstieg aufs E-Auto? Oft, aber nicht immer. Wer sowieso auf der Suche nach einem Neuwagen ist, schon immer gerne elektrisch fahren würde oder auch aktuell ein Leasing-Fahrzeug fährt, für den ist die Zeit jetzt günstig. Interessanterweise sind die Ersparnisse beim Kraftstoff aber nicht der Hauptgrund dafür, es ist vielmehr so, dass der Unterschied jetzt erst wirklich sichtbar wird.

Genauso wichtig für die Kalkulation sind die aktuell noch gewährten Steuervergünstigungen und staatlichen Prämien sowie eine gute Situation am Gebrauchtwagenmarkt. Trotz hoher Spritpreise gilt also: Wer einen abbezahlten Verbrenner fährt und mit dem Auto zufrieden ist, der würde beim Umstieg auf ein Mittelklasse-Elektroauto wie das Model 3 von Tesla zunächst einmal draufzahlen, – denn trotz allem reichen Verkaufserlös, Spritersparnis und Prämien nicht aus, um die Neuanschaffung auf absehbare Zeit komplett zu finanzieren.

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