Das in Paris ansässige Taxi-Unternehmen G7, das eine der größten Tesla-Taxiflotten der Welt betreibt, will nach einem schweren tödlichen Unfall am vergangenen Wochenende alle seine Model-3-Taxis außer Betrieb nehmen.
Tesla Model 3: Unfall mit Todesfolge
Einer der Fahrer des Unternehmens war am 11. Dezember in Paris mit dem Model 3 als Privatfahrzeug unterwegs, als er die Kontrolle über das Fahrzeug verlor, einen Radfahrer rammte und mehrere Fußgänger überfuhr, bevor er mit einem Lieferwagen zusammenstieß.
Der Unfall forderte ein Todesopfer und 20 Verletzte, von denen sich wohl drei noch in einem kritischen Zustand befinden. Nach dem Unfall behauptete der Fahrer des Model 3, der nicht verletzt wurde, dass ein technisches Problem dazu führte, dass das Fahrzeug von selbst beschleunigte.
Heute gab das Taxiunternehmen G7 bekannt, alle Fahrer mit Model 3 präventiv zu suspendieren, berichtet die französische Tageszeitung Le Figaro.
Das Unternehmen kommentierte (aus dem Französischen übersetzt):
„Als Vorsichtsmaßnahme und in Übereinstimmung mit unseren Verfahren hat G7 beschlossen, die 37 Fahrer, die G7 angeschlossen sind und mit einem dem betroffenen Fahrzeug ähnlichen Modell ausgestattet sind, bis zum Abschluss der Untersuchung zu suspendieren.“
G7 betreibt auch eine Flotte von 50 Tesla Model S, die jedoch weiterhin im Einsatz bleiben. Teslas Stelle in Frankreich hat sich bereits geäußert und erklärt, dass es keinen Hinweis darauf gibt, dass ein technischer Defekt an diesem Unfall beteiligt war.
Tesla-Defekt: Plötzliche Beschleunigung die Unfallursache?
Behauptungen über plötzliche unbeabsichtigte Beschleunigung bei Tesla-Fahrzeugen sind nicht neu.
Letztes Jahr begann die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) in den USA nach Erhalt einer Petition, in der 127 derartige Vorfälle einer plötzlichen unbeabsichtigten Beschleunigung angeführt wurden, eine Untersuchung.
Im Laufe der Jahre wurden mehrere Fälle von plötzlicher unbeabsichtigter Beschleunigung bei Autos des US-Autobauers bekannt. Der bekannteste Fall betraf einen südkoreanischen Prominenten, der behauptete, sein Model X sei von selbst in seine Garage gerast.
In allen Fällen, auch in diesem, behauptete der E-Auto-Pionier jedoch, dass das Fahrzeugprotokoll zeige, dass es sich um einen Benutzerfehler aufgrund einer falschen Pedalbetätigung gehandelt habe. Demnach habe der Fahrer auf das Gaspedal statt auf die Bremsen gedrückt.
Wie Electrek berichtet, konnte in einem Fall das offizielle Protokoll von Tesla durch einen Dritten überprüft werden. Die Aussage des Autoherstellers konnte bestätigt werden, dass der Fahrer das Gaspedal betätigt hatte.
Untersuchung zeigt: Bislang kein technischer Defekt vorliegend
Im Anschluss an die NHTSA-Untersuchung gab Tesla eine Erklärung ab und behauptete, dass es keine Defekte gebe, die zu unbeabsichtigter Beschleunigung führten. Die Petition bei der NHTSA sei von einem Tesla-Shortseller gestartet worden.
Anfang dieses Jahres veröffentlichte die NHTSA schließlich die Ergebnisse ihrer Untersuchungen und bestätigte die Ausführungen des Autoherstellers. Die Vorfälle, bei denen behauptet wurde, dass „Fahrzeuge von selbst beschleunigen“, seien darauf zurückzuführen, dass die Fahrer das falsche Pedal betätigt haben.
Was beim Unfall in Frankreich tatsächlich passierte, ist noch Gegenstand anhaltender Untersuchungen.
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Mir ist es beim Tesla Model 3 auch einmal passiert, dass ich Bremsen wollte, und das Gaspedal erwischt habe. Rechtzeitig vor einem Crash konnte ich den Fuß noch deutlich anheben und kräftig auf die Bremse treten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ICH den Fehler gemacht habe und nicht das Auto. Aber ich frage mich ob es vielleicht mit der Anatomie der Pedale zu tun hatte, weil es mir mit anderen Autos noch nie passiert ist und bei dem Tesla bereits in zwei Fällen dieser Art von anderen Personen mit diesem Problem berichtet wurde.