Tesla kaufen, finanzieren oder leasen 2022: Alle Angebote und Förderungen im Überblick

von | 28. November 2021 | Rund um Tesla

Tesla kaufen, finanzieren oder leasen 2022: Alle Angebote und Förderungen im Überblick

Es läuft bei Tesla: In den letzten zwei Jahren konnte das Unternehmen seine Popularität und Absatzzahlen zunehmend steigern. Immer mehr Menschen überlegen sich, auf ein elektrisches Fahrzeug aus dem Hause Musk umzusteigen. Insbesondere der Mittelklassewagen Model 3 hat es der Kundschaft angetan: Fast 25.000 Exemplare wurden 2021 in Deutschland zugelassen, für den September des Jahres kam man sogar fast an die Zahlen des VW Golf heran.

Mit dem Model Y ist nun ein elektrisches Crossover-SUV auf dem Markt, das es E-Auto-Interessierten ebenfalls angetan hat.

Mit wachsenden Möglichkeiten und steigendem Kaufinteresse stellt sich aber für immer mehr Kunden auch die Frage: Kaufe ich einen neuen Tesla lieber in bar oder lease ich ihn? Was sind jeweils die Vor- und Nachteile? Wie sieht es 2022 mit Förderungen wie der E-Auto-Prämie aus? Und welche Chancen habe ich vielleicht auf dem Drittanbietermarkt?

Auf all diese Fragen wollen wir in diesem Beitrag eine Antwort bieten, sodass danach jedem klar ist, welcher Weg der beste ist, um den Traum vom eigenen Elektrofahrzeug wahr zu machen.

Preissituation: Tesla dreht kräftig an der Kostenschraube 

Wer das Marktgeschehen aufmerksam verfolgt, weiß, dass Tesla seine Verkaufspreise und Ausstattungen in jüngster Vergangenheit erneut mehrmals angepasst hat. Das Model 3 Standard Range Plus etwa (das neuerdings nur noch „Model 3“ heißt), wurde in zwei Schritten von noch 39.990 € im September auf mittlerweile 42.990 € verteuert; gleichzeitig schrumpften die Beschleunigungswerte.  

Angesichts dieser Entwicklung mag sich der ein oder andere getreu dem Motto „lieber jetzt schnell kaufen, bevor es noch teurer wird”, zum raschen Kauf gedrängt fühlen. Sofern man aber nicht ohnehin schon länger mit dem Gedanken spielt, einen Tesla zu erwerben, ist das eher keine gute Idee. Denn abgesehen von der Tatsache, dass ein hastiger, unüberlegter Kauf selten ratsam ist, sind derartige Preisschwankungen bei Tesla leider normal.

Schon oft hat der US-Hersteller Ausstattungsmerkmale, Features und eben auch Kaufpreise quasi über Nacht geändert und die Kundschaft so kalt erwischt. Dass sich das in Zukunft ändert, ist aktuell nicht zu erwarten. Wer sich also sicher ist, einen Tesla kaufen zu wollen, der sollte das jetzt tun und sich so vor weiteren Preiserhöhungen schützen.

Ist man hingegen noch unsicher, ist es besser, sich mit der Situation abzufinden, anstatt etwas Unüberlegtes zu tun – und wer weiß, vielleicht gibt es in Zukunft auch wieder Preissenkungen.

Tesla-Vorteil: E-Auto-Prämie und Steuerbefreiung 

Gewisse elektrische Fahrzeuge werden vom Staat aktuell mit der sogenannten Innovationsprämie gefördert. Das bedeutet, dass Sie bei einem Nettolistenpreis von unter 40.000 € (wie etwa beim Model 3) gerade 9000 € sparen: Dabei werden 3000 € direkt vom Hersteller erlassen, 6000 € gibt es auf entsprechenden Antrag vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Bei einem Nettolistenpreis zwischen 40.000 und 65.000 Euro beträgt die Gesamtersparnis immerhin noch 7500 € (Model Y), Fahrzeuge die darüber liegen (wie etwa das Model S oder Model X) sind leider nicht förderfähig.  

Schön ist auch, dass diese Förderung unabhängig von der Kaufmethode beantragt werden kann. So kann etwa beim Leasing die 6000 € BAFA-Förderung direkt als Leasinganzahlung verwendet werden. Voraussetzung für die volle Förderung ist eine Vertragslaufzeit von mindestens 23 Monaten, darunter gibt es die Prämie nur anteilig.

Nicht so schön ist hingegen, dass die Innovationsprämie nach aktueller Regelung Ende 2021 ausläuft – der Staatsanteil der Förderung sinkt dann auf 3000 €. Ausschlaggebend ist dabei das Zulassungsdatum, das heißt, selbst wer einen Tesla noch dieses Jahr bestellt, kommt nur in den Genuss der 6000 €, wenn der Wagen auch 2021 noch zugelassen wird. Das ist bei der aktuellen Marktlage und den globalen Lieferkettenproblemen jedoch nicht gewiss. Die gute Nachricht: Eine Verlängerung der Innovationsprämie auch über 2021 hinaus ist schon länger im Gespräch und auch keineswegs vom Tisch. Es lohnt sich also, diesbezüglich auf dem Laufenden zu bleiben.

Ein weiterer Vorteil für Tesla-Kunden, der generell für alle Besitzer von E-Fahrzeugen gilt, ist die Befreiung von der Kfz-Steuer für 10 Jahre, wenn das Auto bis 2030 zugelassen wird. Mit dieser Regelung erspart man sich jährlich eine zwei- bis dreistellige Summe, je nachdem für welches Auto man sich sonst entschieden hätte. Zudem profitiert man durch das E-Kennzeichen auch von regionalen Vorteilen im Straßenverkehr, etwa durch bevorzugtes Parken oder die Möglichkeit zur Nutzung von Busspuren. 

Besonders interessant sind die Steuervergünstigungen auch für Firmenwagen, die mehr als die Hälfte privat verwendet werden. Bei Verbrennern muss dabei 1 % des Bruttolistenpreises als geldwerter Vorteil versteuert werden, bei Elektroautos unter 60.000 € nur 0,25 %. Über 60.000 € sind es immerhin nur 0,5 %.

Regionale Förderungen 

Zusätzlich zu den Prämien und Vergünstigungen des Bundes haben einzelne Bundesländer und Regionen eigene Förderprogramme auf die Beine gestellt. So gibt es etwa in Baden-Württemberg 3000 € für gewerbliche E-Auto-Anschaffungen, andere Angebote unterstützen beispielsweise die Installation einer Wallbox oder ähnlichem. Hier lohnt es sich, sich über die jeweiligen Gegebenheiten in der Region schlau zu machen und so eventuell noch mehr zu sparen.

Tesla kaufen: Barkauf, Leasing oder Finanzierung?

Hat man die „Will ich jetzt einen Tesla?”-Frage hinter sich gelassen (und mit ja beantwortet), steht man schon vor der nächsten Entscheidung: Welche Kaufoption wählt man?

Generell gilt: Ein Kauf ist nur bei Tesla direkt möglich, im Gegensatz zu anderen Marken gibt es keine privaten Händler. Der Hersteller bietet dafür drei Möglichkeiten; Barkauf, Kilometerleasing oder einen Ballonkredit. Wie funktioniert das? Tesla selbst beschreibt das hier recht umfangreich. Das Wichtigste daraus nun kompakt zusammengefasst:

Barkauf 

Der Barkauf ist die klassische Option, um Eigentum zu erwerben. Wie der Name vermuten lässt, bezahlt man durch eine einmalige Überweisung den kompletten Kaufpreis an den Autohersteller und wird dadurch direkt alleiniger Eigentümer des Autos – mit allen Vor- und Nachteilen. Dies setzt natürlich eine gewisse Liquidität voraus.

Kilometerleasing 

Beim Kilometerleasing „mietet” man das Auto von Tesla für eine bestimmte Zeit. Man vereinbart zu Beginn eine maximale Zahl an Kilometern, die mit dem Fahrzeug pro Jahr gefahren werden dürfen und zahlt dann monatlich eine sogenannte „Leasingrate”. Außerdem muss man sich um Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen kümmern. Am Ende der Laufzeit gibt man das Auto an Tesla zurück und hat die Möglichkeit, sich nach etwas Neuem umzusehen. Ein Leasing ist derzeit vor allem über Tesla direkt möglich. Es gibt auch schon Angebote von Drittanbietern, die gegebenenfalls mehr Optionen bieten hinsichtlich der Leasingdauer und Fahrleistung, dafür unter Umständen aber auch teurer sind.

Ballonkredit 

Der Ballonkredit ist eine Finanzierungsmöglichkeit, bei der ähnlich zum Leasing eine monatliche Rate bezahlt wird. Der Unterschied ist, dass man am Ende der Laufzeit nochmals eine erhöhte Schlussrate (den „Ballon“) zahlt und dadurch zum Eigentümer des Autos wird. Bei diesem Modell trägt man, wie beim Barkauf, vom ersten Tag an das wirtschaftliche Risiko.

Vor- und Nachteile des Tesla-Leasings 

Für welche der drei Optionen soll man sich also entscheiden? Keine leichte Frage. Im Endeffekt kommt es ganz auf die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten an. Die Stichworte heißen Flexibilität und Sicherheit. 

Entscheidet man sich für das Leasing, ist man durch den fix vereinbarten Restwert zum Beispiel vor massiven Wertverlusten bei veränderten Marktbedingungen (dem sogenannte Restwertrisiko) geschützt. Dies wäre möglicherweise der Fall, wenn in Zukunft etwa neuartige Batterien entwickelt werden und Fahrzeuge mit „altem” Akku weniger nachgefragt sind. Wer in diesem Umfeld versucht, sein bar erworbenes Auto zu verkaufen, wird unter Umständen größere Verluste einfahren – beim Leasing passiert das nicht. 

Neben dem Verhindern von Geldverlust gibt es aber auch noch einen anderen wichtigen Punkt für Leasing-Befürworter: Das Behalten von vorhandenem Geld. Die Argumentation: Wer ein Auto nicht bar kauft, sondern das dafür nötige Geld geschickt anlegt, kann mit der daraus entstehenden Rendite die Leasingrate zum Teil oder sogar komplett decken. 

Ein weiterer Vorteil des Leasings ist zudem, dass man nicht das volle wirtschaftliche Risiko trägt. Hier schleicht sich aber gleich auch ein Nachteil mit ein: Tesla als Risikoträger verlangt nämlich von allen Leasingkunden das Abschließen einer Vollkaskoversicherung, welche in der Regel recht teuer ist. Auch fehlt einem beim Leasing natürlich die volle Freiheit, mit dem Auto zu tun und zu lassen was man möchte – diese hat man nur als Eigentümer. Zudem entstehen auf die Leasingjahre monatliche Zahlungsforderungen, die es zu bedienen gilt. Zahlt man bar, ist das Geld zwar erst einmal weg, dafür kann man seine zukünftigen Einnahmen anderweitig verplanen.

Ein kurzes Zwischenfazit fällt also wie folgt aus: Leasing bietet einem vor allem die Sicherheit eines garantierten Restwerts und damit einer sicheren Kalkulation. Außerdem erfordert es kein großes Startkapital. Im Gegenzug ist man aber vom Leasinggeber (Tesla) und seinen Vorgaben abhängig.

Was kostet die KfZ-Versicherung für einen Tesla?

Zu diesen Vorgaben gehört, wie erwähnt, eben auch der Abschluss einer Vollkaskoversicherung. Diese ist in der Regel recht teuer – doch wie teuer genau? Die exakte Rate kann stark schwanken und hängt von mehreren Faktoren wie dem Fahreralter, der persönlichen Schadensfreiheitsklasse, dem Abstellort des Fahrzeugs und vielem mehr ab. Eine gute Übersicht der verschiedenen Anbieter bietet das Portal Verivox*. Hier können Sie Tarife vergleichen und so bei der KFZ-Versicherung bares Geld sparen.

Beispiel Tesla Model 3: Barkauf, Ballonkredit oder Leasing?

Angenommen Sie überlegen sich, ein Tesla Model 3 in der Basisversion zu erwerben. Ein Barkauf kommt Sie hier mit 43.970 € zu stehen, wobei eine Bearbeitungsgebühr sowie der Herstelleranteil zur Innovationsprämie eingerechnet sind. Davon können dann noch die 6000 € der BAFA-Förderung abgezogen werden, wodurch 37.970 € übrigbleiben. Das ist eine Summe, die nicht jeder hat, und die auch nicht jeder auf einmal auszugeben bereit ist – insbesondere, da noch Kosten für Versicherung und Instandhaltung sowie das Restwertrisiko auf einen zukommen.

Wer also auf den Barkauf verzichten, sich gleichzeitig aber einen späteren Kauf sowie eine freie Versicherungswahl offenhalten möchte, für den bietet sich nun der Ballonkredit an. Nutzt man die 6000 € BAFA-Förderung als Anzahlung und vereinbart 10.000 Kilometer jährliche Laufleistung sowie 48 Monate Vertragslaufzeit, kommt man bei Tesla auf eine monatliche Rate von 417 € sowie eine einmalige Schlussrate von 21.883 €.

Insgesamt zahlt man selbst dann 48 x 417 € + 21.883 € = 41.889 €. Das sind 3929 € mehr als der Preis beim Barkauf, dafür muss man diesen eben nicht auf einmal aufbringen. Die Kosten für Versicherung und Instandhaltung kommen natürlich auch hier auf einen zu, das wirtschaftliche Risiko wird man mit dem Ballonkredit ebenfalls nicht los.

Wenn das zu unattraktiv erscheint oder sowieso geplant wird, das Auto nur wenige Jahre zu behalten, bietet sich noch das Leasing an. Unter gleichbleibenden Konditionen (6000 € Anzahlung, 10.000 km jährlich, 48 Monate Laufzeit) zahlt man hier 397 € pro Monat, insgesamt also 6000 € + 397 € x 48 = 25.056 €. Auch hier bekommt ma die 6000 € natürlich vom Staat wiede, sodass im Endeffekt 19.056 € übrigbleiben.  

Das ist deutlich weniger als bei den vorigen Optionen, dafür muss das Auto aber nach 4 Jahren auch wieder zurückgegeben werden. Zudem wird man verpflichtet, eine teurere Vollkaskoversicherung abzuschließen und das Fahrzeug in einwandfreiem Zustand zu halten, andernfalls könnte es zu hohen Nachzahlungen bei der Rückgabe kommen. 

Wie gut also ist dieses Angebot wirklich? Aus finanzieller Sicht lautet die Antwort: eigentlich mäßig, im Endeffekt aber ganz gut. Zur Beurteilung kann hier der sogenannte Leasingfaktor herangezogen werden. Dieser ist ein Wert, der einen Hinweis auf das Preis-Leistungs-Verhältnis eines Leasingangebots geben soll. Er stellt die monatliche Leasingrate in Prozent des Leasingwertes dar. Bei guten Angeboten liegt er unter 1, bei sehr guten unter 0,5.

Teslas Privatleasing erreicht unter Einbezug der 6000 € Anzahlung einen Wert von 1,19, was als „akzeptabel” eingestuft werden kann. Lässt man die Anzahlung aber weg, da sie sowieso aus der Förderung stammt, kommt man auf einen Wert von 0,90. 

Fazit

Die hier vorgestellten Zahlen bezogen sich auf das Tesla Model 3, bei anderen Modellen unterscheiden sie sich natürlich, insbesondere bei den teureren Model S und Model X, wo keine Förderung des Staates mehr gezahlt wird. An der grundsätzlichen Frage „Kauf oder Leasing/Finanzierung“ ändert sich allerdings nichts. Letztendlich ist es nämlich eine Frage der persönlichen Präferenzen und Möglichkeiten. 

Wer sich fürs Leasing entscheidet, spart sich hohe Anschaffungskosten und wirtschaftliches Risiko und bindet sich dafür mit monatlichen Zahlungen und Vorgaben an den Leasinggeber, in dem Fall Tesla.

Fällt die Entscheidung auf den Barkauf, hat man hingegen freie Hand bei der Versicherungswahl, beim Umgang mit seinem Fahrzeug, bei eventuellen Umbauten und vielem mehr. Auch spart man sich monatliche Zahlungen. Im Gegenzug muss ein hohes Startkapital aufgewendet werden und man trägt das volle wirtschaftliche Risiko. Generell ist ein Barkauf für die meisten also umso sinnvoller, je länger man das Auto zu fahren gedenkt.

Eine Mischung aus beiden Vorgehensweisen bietet Tesla (beziehungsweise deren Partner von der Santander Consumer Bank) mit dem Ballonkredit. Hier tauscht man den Aufwand eines hohen Startkapitals gegen die Belastung monatlicher Zahlungen, kann aber nach Vertragsende das Auto solange behalten wie man möchte – mit allen Freiheiten.

Hat man also genügend Geld zur Verfügung und ist von Tesla überzeugt, ist ein Barkauf sicher kein Fehler. Wer das Auto aber sowieso nur „ausprobieren” und sich nach 4 Jahren nach etwas Neuem umsehen möchte oder auch das Startkapital nicht aufbringen kann oder will, der ist mit dem Leasing womöglich besser beraten.

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