Anonymous, eine berüchtigte Gruppe von Hackern, greift Tesla und Elon Musk in einem neuen Video an. Laut des E-Auto-Magazins Electrek steckt das Video voller Fehlinformationen.
Verleumdungskampagnen und Fehlinformationen sind für Tesla und Elon Musk keine Seltenheit. In der Regel wird der US-Autobauer dabei von der Automobil- oder fossilen Brennstoffindustrie attackiert, die versuchen, den Status quo aufrechtzuerhalten und gegen die Elektromobilität vorzugehen, deren Vorreiter zweifelsohne Tesla ist.
Anonymous veröffentlicht Hetzvideo gegen Tesla
Nun aber hat es der kalifornische Autohersteller mit einem Anonymous zu tun, einem dezentralen Hackerkollektiv, das sich offenbar Elon Musk und Tesla als neues Ziel ausgesucht haben.
Die Gruppe hat ein neues Video über einen verifizierten Youtube-Kanal veröffentlicht, in dem Elon Musk direkt angesprochen wird:
In dem Video verwendet Anonymous mehrere der gleichen Argumente, die die fossile Brennstoffindustrie schon seit Jahren benutzt, um Elektrofahrzeuge und die Marke von Elon Musk abzulehnen.
Behauptung 1: Tesla wolle nur staatliche Subventionen
Eines der Hauptargumente, das Anonymous in dem Video vorbringt, ist das gleiche, das die Elektroautobranche seit Jahren hört. Demnach sei Tesla nur auf den Erhalt staatlicher Subventionen aus, mit denen die E-Auto-Produktion gefördert wird.
Laut Electrek ist diese Behauptung unberechtigt. Der Autohersteller nutze zwar die Vorteile staatlicher Förderung, Elektroautos haben dafür aber auch nachweislich einen positiven Effekt auf die Umwelt gegenüber konventionell betriebener Autos mit Verbrennungsmotor.
Anonymous behauptet weiter in dem Video (aus dem Englischen übersetzt):
„Tatsächlich lernen viele Menschen jetzt, dass der Großteil von Teslas Einkommen nicht wirklich aus dem Verkauf von Autos kommt, sondern aus staatlichen Subventionen.“
Dies sei laut dem Bericht sachlich falsch. Electrek wirft Anonymous Schlampigkeit vor. Es müsse zwischen Umsatz und Gewinn unterschieden werden.
Dann würde die Aussage ein wenig genauer werden, aber nicht weniger falsch. Es sei die Tatsache nicht berücksichtigt, dass der Autobauer viel Geld in die Beschleunigung und Optimierung der Produktion investiert, um die Einführung von Elektrofahrzeugen zu beschleunigen.
Das führt zu einem geringeren Nettogewinn und zu einem größeren Anteil des Gutschriftenverkaufs. Tesla verkauft nämlich CO2-Gutschriften an Autohersteller, die damit ihre CO2-Kapazitäten erhöhen können.
Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass diese Gutschriften nicht mit öffentlichen Geldern bezahlt werden. Das Geld kommt von anderen Autoherstellern, die in der Elektromobilität noch nicht Fuß fassen konnten.
Behauptung 2: Tesla-Mitarbeiter sollen menschenunwürdig arbeiten
Anonymous behauptet auch, dass Tesla-Mitarbeiter „unter Musks Kommando seit Jahren unerträglichen Bedingungen ausgesetzt sind“.
Der Autohersteller sei laut Electrek dafür bekannt, Mitarbeiter unter Druck zu setzen und eine Arbeitskultur zu etablieren, die die Mission voranstellt, dennoch habe Tesla inzwischen 70.000 Mitarbeiter auf der ganzen Welt.
Es sei unmöglich, jeden Einzelnen zufriedenzustellen und keine individuellen Fälle schlechter Mitarbeiterbehandlung aufkommen zu lassen.
Behauptung 3: Tesla unterstütze Kinderarbeit in Lithium-Minen
In dem Video behauptet Anonymous auch, dass Elon Musk und sein Unternehmen „kleine Kinder in ihren Lithium-Minen in Übersee arbeiten lassen“.
Dies sei laut Bericht Unsinn. Als Erstes wird angeführt, dass weder das Unternehmen noch Elon Musk selbst eine Lithiummine besitzen oder betreiben. Die Zulieferer, mit denen der Autohersteller arbeitet, befänden sich hauptsächlich in Australien und Chile. Dort gäbe es keine Indizien für Kinderarbeit.
Es stimme jedoch, dass einige Kobaltminen in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) dafür bekannt sind, Kinderarbeiter einzusetzen.
Das sei ein ernstes Problem, weswegen Tesla auch strenge Überprüfungen der Lieferkette durchführe, um sicherzustellen, dass kein Zulieferer Rohmaterialien aus diesen Minen verwendet.
Zudem veröffentliche der Autohersteller regelmäßig Berichte über Konfliktmineralien, in denen dieses Thema erörtert wird.
Außerdem wichtig zu erwähnen: Seit Jahren versucht der US-Autobauer (mit Erfolg), eine Batterietechnologie zu entwickeln, die mit weniger oder sogar komplett ohne Kobalt auskommen. Erst vor Kurzem wurde bekannt, dass im Rahmen einer Zusammenarbeit mit LG Batteriezellen zum Einsatz kommen sollen, die auf Nickel basiert sind.
Anonymous’ Tesla-Attacke: Ein Flop übersät mit Fehlinfos
Kurz gesagt, Anonymous’ Angriff auf Tesla und Musk steckt voller schlecht recherchierter Punkte, die auf Fehlinformationen hinauslaufen, die schon seit Jahren im Umlauf sind und von Gegnern der E-Mobilität kolportiert werden. Das Hackerkollektiv hat es sich nicht zum Ziel gesetzt, eine sachliche Diskussion anzustoßen, sie wollten lediglich Tesla in einen unbegründeten Shitstorm stürzen.
Das Video hat bereits über 2,4 Millionen Aufrufe und 68.000 Likes erhalten, bei nur 4.500 Dislikes.
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