Donnerstagabend, Los Angeles, Warner Bros. Studios: Ein vollautonomes, futuristisch anmutendes Tesla-Taxi bahnt seinen Weg durch die Straßen der freizeitparkähnlichen Anlage. Am Ziel angekommen öffnen sich die großen Flügeltüren und vor den Augen zahlreicher Gäste entsteigt Elon Musk dem Gefährt. Er schnappt sich ein Mikrofon und stellt in etwa 20 Minuten seine Vision für die Mobilität der Zukunft vor.
So ließe sich das von vielen Fans lange ersehnte Robotaxi-Event kurz und knapp zusammenfassen; sonderlich lange ging der offizielle Teil der Veranstaltung schließlich auch nicht. Doch die Details wollen wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten.
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Das Tesla-Robotaxi-Event im Rückblick
Viele Ideen, wenige Zahlen
Wer auf einen detaillierten (Zeit)Plan für das pedal- und lenkradlose Robotaxi gehofft hatte, wurde enttäuscht. Unter 30.000 Dollar soll es einmal kosten, langfristig Betriebskosten von nur 20 Cent pro Meile haben und noch vor 2027 produziert werden – wobei Elon Musk gar selbst anmerkte, dass er bei Zeitplänen oft recht optimistisch sei.

Viel wichtiger als diese Zahlen schien in der Präsentation allerdings die Vermittlung eines Zukunftsideals, das das Robotaxi einmal ermöglichen soll. Ohne Fahrer könnten Fahrzeuge viel besser ausgelastet sein, da sie ständig unterwegs seien, anstatt herumzustehen. Große Parkplatzflächen würden obsolet und daher in Grünflächen umgewandelt, der Verkehr durch künstlicher statt menschlicher Intelligenz am Steuer zehnmal sicherer.
Ebenfalls eine wichtige Botschaft des Events: Die Autonomie gebe den Menschen ihre Lebenszeit zurück, die sie bisher hinterm Steuer verbracht haben und nun zum Arbeiten, Filme schauen oder auch Schlafen nutzen können. Die anwesenden Gäste konnten das auch gleich testen und eine Runde im Robotaxi durch die Warner Bros. Studios drehen.
Robo-Vans und humanoide Roboter
Für größere Personengruppen wurde neben dem zweisitzigen Robotaxi auch ein Robovan vorgestellt, der bis zu 20 Plätze bietet und im Betrieb sogar nur 5 Cent pro Meile kosten soll. Laut Musk werde es in Zukunft Anbieter geben, die kleine Flotten aus Robotaxis und -vans bereitstellen und betreuen, womit der individuelle Bedarf für ein eigenes Auto entfällt.


Dafür könne sich dann aber jeder einen eigenen humanoiden Roboter zulegen, der im Haushalt unterstützt und bei Tesla auf den Namen Optimus hört. Kostenpunkt: 20.000 bis 30.000 Dollar. Eine Schar dieser künstlichen Helfer wurde gestern ebenfalls präsentiert; die Roboter bewegten sich frei unter den Zuschauern, tanzten und schenkten Drinks an der Bar aus.
Wie realistisch ist das Ganze?
An für sich klingt das alles nicht schlecht – wenngleich die generelle Richtung der präsentierten Ideen vielen Zuschauern aus dem ein oder anderen Science-Fiction-Film bereits bekannt sein dürfte. Doch ist das Ganze Stand heute überhaupt realistisch?
Fest steht, dass die Warner Bros. Studios eine abgeschlossene und genau kalkulierbare Umgebung darstellten und damit kein realistischer Rückschluss auf die aktuell möglichen autonomen Funktionen sowohl der Fahrzeuge als auch der Roboter möglich ist.
Doch die technische Umsetzung ist nur eine Seite der Medaille: Selbst wenn diese gelingt, muss ein autonomer Betrieb regulatorisch geklärt werden, und das wird erfahrungsgemäß kaum vor 2027 passieren. Immerhin kann Tesla laut Musk im nächsten Jahr beim Model 3 und Model Y in Texas und Kalifornien autonomes Fahren freischalten, bei dem der Fahrer das System nicht mehr überwachen muss.
Vorerst aber bleibt das Robotaxi mit einigen Zahlen und einem Prototypen untermauerte Zukunftsmusik. Ob die Vorhersagen stimmen oder Tesla sich überschätzt, wird man daher frühestens 2027 wissen.
Quelle Beitragsbild: Tesla via X
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