Tesla feiert in Grünheide ein Jahr 100%ige Wasseraufbereitung ohne Einleitung von Prozessabwasser in die Kanalisation. Der US-Autobauer demonstriert mit seiner Gigafactory bei Berlin, wie nachhaltige Fahrzeugproduktion im industriellen Maßstab funktionieren kann.

Tesla setzt auf 100 % Recycling
Teslas Werksleiter der Gigafactory Grünheide André Thierig bestätigte am Dienstag auf X, dass in der Fabrik ein sogenanntes Null-Einleitungs-Konzept realisiert wurde. Damit werde nicht nur ein nachhaltiges Produkt hergestellt, – sondern auch der Herstellungsprozess selbst nachhaltig gestaltet:
Today marks 1 YEAR without any process-wastewater being discharged into the public sewer – achieved by the incredible Nina Turtles and our advanced wastewater treatment facility.
— André Thierig (@AndrThie) November 4, 2025
Making a sustainable product matters a lot but doing it sustainably is just as important! pic.twitter.com/IvPqkmXVgq
Modernes Wassermanagement in Giga Berlin
Das Werk in Grünheide nutzt eine hocheffiziente Abwasserbehandlungs- und Recyclinganlage, die auf eine Wiederverwendung von 100 % des anfallenden Produktionswassers abzielt.
Zuvor lag die Genehmigung für den Wasserverbrauch bei bis zu rund 1,8 Mio. m³ jährlich. Ein zentraler Vertrag mit dem regionalen Wasserverband regelt nun auch, dass etwa 400 000 m³ des zuvor benötigten Kontingents nicht mehr abgerufen werden müssen, da das Wasser im Werk im Kreislauf verbleibt.
Damit macht der Autohersteller klar: Der Fokus liegt nicht nur auf Elektroautos, sondern auch auf einem ressourcensparenden Fertigungsprozess.
Niedrigerer Verbrauch als genehmigt
Trotz dieses Fortschritts bleibt das Projekt nicht kritikfrei: Umweltverbände weisen darauf hin, dass das Werk in einer Trinkwasserschutzzone liegt – rund zwei Drittel befinden sich in Schutzgebieten der Region. Zudem wird die Wasserversorgung der Region durch den hohen Bedarf aufmerksam beobachtet.
Der Elektro-Pionier geht mit seinem Wassermanagement jedoch aktiv gegen Vorwürfe vor und legt Verbrauchszahlen offen: So lag der tatsächliche Wasserverbrauch im ersten Volljahr unter 500 000 m³ – weit unter der genehmigten Menge.
Für Tesla in Deutschland – und für die europäische Fahrzeugproduktion im Allgemeinen – ist diese Leistung weit mehr als nur ein Marketingsignal:
- Sie verdeutlicht, dass große Fertigungsstätten trotz erheblicher Wassermengen umwelttechnisch optimiert betrieben werden können.
- Sie zeigt, dass Kreislaufsysteme in der Praxis funktionieren und Ressourcenverbrauch spürbar gesenkt werden kann.
- Sie stärkt Teslas Anspruch, nicht nur Elektrofahrzeuge klimafreundlich herstellen zu wollen, sondern auch die Herstellung selbst so nachhaltig wie möglich zu gestalten.
Das Unternehmen von Elon Musk plant, den Standort Grünheide weiter auszubauen – sowohl in Produktionskapazität als auch im Ressourcenmanagement. Der Schritt zur vollständigen Kreislaufführung von Wasser ist dazu ein zentraler Baustein.
Glauben Sie, dass solche Recycling-Systeme in der Autoindustrie bald Standard werden, oder bleibt das eher eine Einzelfallleistung? Kommentieren Sie Ihre Meinung unten.
Quelle Beitragsbild: André Thierig via X





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