Tesla teilt erstmals einen ausführlichen, überraschend offenen Zwischenstand zur europäischen FSD-Zulassung. Die Botschaft: Das Unternehmen ist so nah dran wie nie – und schon 2026 könnte die Zulassung endlich Realität werden.

Tesla gibt Einblick in FSD-Zulassungsprozess
Nachdem Teslas autonome „Full Self-Driving“-Software in den USA seit Jahren im Einsatz ist, seit diesem Sommer erfolgreich im Robotaxi-Betrieb läuft und inzwischen sogar nach Australien und Neuseeland expandiert wurde, wächst hierzulande die zentrale Frage: Wann bekommen wir in Europa endlich FSD?
Mehr als sechs Milliarden Meilen hat das System bereits sicher zurückgelegt – und das mit einer Unfallrate, die deutlich unter dem amerikanischen Durchschnitt liegt. Eigentlich schien die Zulassung für Europa nur noch Formsache. Doch der Prozess zieht sich immer weiter hin, und Tesla-Fahrer mussten sich bislang mit vagen Hinweisen und Gerüchten zufriedengeben, ohne echte Perspektive.
Jetzt hat sich der Autobauer endlich zu Wort gemeldet und ein großes Update zum FSD-Zulassungsprozess in der EU geteilt:
Tesla has been working hard toward shipping Full Self-Driving (Supervised) in Europe for over 12 months now. We have given FSD demos to regulators of almost every EU country. We have requested early access, pilot release programs or exemptions where possible.
— Tesla Europe & Middle East (@teslaeurope) November 22, 2025
We have developed…
Seit über einem Jahr arbeitet Tesla demnach daran, Full Self-Driving offiziell auf europäischen Straßen zuzulassen. Dazu gehören nicht nur interne Tests über mehr als eine Million gefahrene Kilometer in 17 Ländern, sondern auch unzählige für Behörden organisierte Demo-Fahrten quer durch die EU.
Die Ingenieure haben Sicherheitsnachweise erstellt, Daten offengelegt und das System an vielen Stellen überarbeitet, um es an die komplexen europäischen Vorschriften anzupassen. Doch genau diese Regeln stellen sich als die größte Hürde heraus.
EU-Regulierung blockiert Fortschritt
Der Kern des Problems: Manche der geltenden UNECE-Vorgaben sind alt, hochgradig starr und verbieten Funktionen, die FSD in den USA längst sicher nutzt – etwa automatische Spurwechsel ohne Hand am Lenkrad oder Off-Highway-Autonomie auf Landstraßen.
Das Unternehmen stellt klar, dass man das System nicht künstlich verschlechtern werde, nur um in veraltete Regelwerke zu passen. Wo sinnvoll, habe man FSD angepasst – aber Sicherheit und echte Nutzbarkeit hätten Vorrang. Damit bleibt nur ein Weg: Regel für Regel individuelle Ausnahmen zu beantragen.
Tesla setzt auf die Niederlande
Wie der Elektro-Pionier in seiner Meldung bestätigt, ist der wichtigste Hebel für eine EU-weite Freigabe die niederländische Zulassungsbehörde RDW. Sie spielt eine Schlüsselrolle, weil ihr nationales „Exemption Approval“ anschließend von allen anderen EU-Ländern anerkannt werden kann.
Der aktuelle Stand: Die RDW hat zugesagt, im Februar 2026 eine nationale Zulassung zu erteilen – sofern alle Nachweise wie geplant akzeptiert werden.
Erst danach kann Tesla den nächsten Schritt gehen und die europaweite Anerkennung über die sogenannte TCMV-Abstimmung anstoßen.
Unterstützung der Community
Ungewöhnlich direkt wendet sich der US-Autobauer am Ende seiner Nachricht an seine europäischen Kunden: Wer FSD in Europa sehen möchte, solle der RDW Rückmeldung geben – höflich, konstruktiv, dankend. Ziel ist, den Behörden zu zeigen, wie stark das öffentliche Interesse an einer zeitnahen Zulassung ist.
Ein Schritt, der zeigt, wie ernst die Lage wirklich ist. Denn die realen Sicherheitsdaten reichen den Regulierern bislang nicht aus.
Die Aussicht ist klar: Wenn die RDW im Februar 2026 grünes Licht gibt, kann FSD schnell und länderübergreifend in der EU ausrollen. Damit wäre Europa zum ersten Mal seit Jahren nicht mehr abgehängt.
Glauben Sie, dass die EU FSD bald freigeben wird? Diskutieren Sie Ihre Meinung in den Kommentaren.
Quelle Beitragsbild: Mit freundlicher Genehmigung von Tesla, Inc.





0 Kommentare