Es war eine überraschende Mitteilung, als Tesla vergangenen Dienstag ankündigte, in Grünheide zusätzlich zur Autoproduktion auch eine Batteriefabrik errichten zu wollen. Die ohnehin schon schwierige Umsetzung des komplexen Projekts erhält damit nun weitere Hürden. Neben des erneuten langen Wartens auf die Genehmigung muss nun die Wasserversorgung geklärt werden.
Tesla plant Batteriefabrik in Grünheide – wie sieht die Wasserversorgung aus?
Wie der rbb nun berichtet, hatte Tesla lange mit dem lokalen Wasserverband Strausberg-Erkner verhandelt, bis sie sich im September 2020 schließlich einigten. Demnach sollte Tesla jährlich Anspruch auf bis zu 1,45 Millionen Kubikmeter Wasser haben.
Besonders prekär: In der Region herrscht Wasserknappheit, was der Grund für die anstrengenden Verhandlungen war. Außerdem seien die letztlich zugesagten 1,45 Millionen Kubikmeter auch die „Schmerzgrenze“.
Nun stellt sich also die Frage, wie die zusätzliche Batteriefabrik mit Wasser versorgt werden soll, wenn das Limit mit der bewilligten Menge schon erreicht ist. Laut des Berichts könnte erst in ca. fünf Jahren erhöhte Wassermengen durch ein derzeit im Bau befindliches Wasserwerk gefördert werden. Wie will Tesla die Wasserversorgung also handhaben?
Laut des Berichts plane der Autohersteller, die Batteriefabrik mit den vorhandenen Mitteln zu betreiben. Es sollen also keine zusätzlichen Wassermengen beantragt werden.
Effiziente Wasserversorgung dank Wiederverwendung?
Der rbb zitiert in seinem Bericht Jens Tübke, Professor für Elektrochemie. Laut seiner Aussage besteht bei der Batterieproduktion ein geringerer Wasserbedarf als bei der Fertigung der Autos:
„Bei der Fertigung der Batteriezellen wird deutlich weniger Wasser verbraucht als in der Fahrzeugfertigung.“
Weiterhin wird die Möglichkeit des Recyclings des Wassers angesprochen:
„Bei der Batterieherstellung könnte Wasser hingegen wiederverwendet werden, so dass letztlich nur wenig Wasser im Werk verbraucht werde. Wenn das bewilligte 1,45 Millionen Kubikmeter Kontingent einen Puffer enthält, könnte die Batteriefabrik möglicherweise mit versorgt werden. “
Dennoch wird diese Lösung wohl nicht überall Anklang finden. Offenbar fürchtet der Wasserverband der Region einen Engpass in der Wasserversorgung schon ab 2023. Die Gründe: Der wachsende Zuzug von Menschen und Unternehmen in die Region … und eben Tesla.
Tesla Gigafactory Grünheide – wann geht’s los?
Ein Lichtblick für Tesla: Der Autohersteller hat inzwischen Übung im Umgang mit Umweltverbänden, Aktivisten und Behörden in Deutschland. Seit Baubeginn im September 2020 gab es Konflikte, die beinahe alle beigelegt werden konnten.
Für das gerodete Waldstück wurde andernorts ein noch größeres Waldstück angepflanzt. Die seltenen Ameisen im gerodeten Wald wurden umgesiedelt und die Planung der Fundamente wurde angepasst, um den Wasserverbrauch zu verringern. Das letzte Thema bekommt aufgrund der geplanten Batteriefabrik nun wieder Brisanz.
Tesla rechnet wohl mit einer finalen Genehmigung des Antrags für den Bau und die Inbetriebnahme der Gigafactory bis Ende des Jahres. Eigentlich sollten schon ab Juli dieses Jahres jährlich 500.000 Elektroautos vom Band rollen.
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