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Starlink: 42.000 Satelliten für weltweites Highspeed-Internet

Starlink: 42.000 Satelliten für weltweites Highspeed-Internet

Viele haben schon davon gehört, manche sogar schon Spuren davon am Nachthimmel gesehen – die Rede ist von Starlink, einem Internetprojekt von SpaceX, Elon Musks Raumfahrtunternehmen. Dass es dabei irgendwie um Satelliten geht, ist weithin bekannt, doch was hat es tatsächlich damit auf sich? Was ist so revolutionär daran und ist es wirklich für jeden geeignet?

Wie Starlink funktioniert, für wen es interessant ist und welchen Einfluss das Projekt auf die Zukunft haben könnte, lesen Sie hier im Beitrag.

Erstmals öffentlich vorgestellt wurde Starlink im Jahr 2015. Seit dem Start der ersten Testsatelliten Anfang 2018 wurden an Bord von Falcon-9-Raketen fast 2000 Satelliten in einen niedrigen Erdorbit geschossen. Ihr Ziel: auf jedem Fleck der Erde zuverlässig Highspeed-Internet anbieten.

Die verwendeten Satelliten sind dabei mit kaum einem Meter Größe und nur einigen Hundert Kilo Gewicht sehr klein, dadurch aber leicht in großen Stückzahlen herzustellen und in den Orbit zu befördern. Pro Start werden aktuell 60 Satelliten ausgesetzt, die eine Zeit lang als sich bewegende Linie am Nachthimmel zu sehen sind – ein beeindruckender Anblick.

Eine Starlink-Verbindung besteht aus verschiedenen Komponenten. Der Nutzer am Boden erhält einen Router und eine Satellitenschüssel, mit denen er eine Funkverbindung zum nächsten Satelliten aufbauen kann. Von dort werden die Daten per Lasersignal durch das Satellitennetzwerk geschickt und schließlich wieder zum Zielserver am Boden – es handelt sich also im Grunde um ein „gewöhnliches” Satelliteninternet.

Der Unterschied: Im Gegensatz zum existierenden Satelliteninternet erlaubt Starlink mit seinen am Ende bis zu 42.000 Satelliten eine absolut lückenlose Abdeckung und bisher ungekannte Geschwindigkeiten. Die Idee ist, dass wirklich kein Ort auf der Erde mehr ohne schnelles Internet ist – sofern man denn dort eine Satellitenschüssel aufstellt.

Für Bewohner deutscher Großstädte mag Starlink gar nicht so revolutionär klingen, schließlich kommt das Internet dort in der Regel, salopp ausgedrückt, hinreichend schnell aus der Dose. Für Menschen in digitalen Entwicklungsländern hingegen, zu denen leider auch die ländlichen Regionen der Bundesrepublik zählen, kann Starlink eine echte Alternative sein.

Seit Starlink für die ersten Nutzer in Europa und Nordamerika verfügbar geworden ist, erreicht das System in sämtlichen Tests mindestens 50 Mbps im Download, oft sogar deutlich mehr. Man stelle sich nur vor, was möglich ist, wenn das Projekt mit mehr Satelliten und fortschrittlicherer Technik so richtig anläuft – Elon Musk jedenfalls verspricht Geschwindigkeiten jenseits der 200 Mbps.

Starlink hat allerdings auch einige kleine und große Probleme. Zum einen wäre da die Latenz, die durch die vergleichsweise weite Strecke zu den Satelliten mit ca. 40 ms doch recht hoch ist. Wem dieser Punkt wichtig ist, der wird vermutlich mit SpaceX als Internetanbieter nicht glücklich werden. Des Weiteren ist die Performance stark von den Gegebenheiten vor Ort abhängig. Wer keine Möglichkeit hat, die Satellitenschüssel frei von Hindernissen wie Bäumen oder anderen Gebäuden unter freiem Himmel aufzustellen, wird nicht annähernd an die genannten Geschwindigkeiten herankommen.

Und zu guter Letzt bleibt der Preis: 99 Euro pro Monat verlangt SpaceX aktuell plus einmalig 500 Euro für die technische Ausrüstung. Für so viel Geld kann man sich einen wirklich hervorragenden Tarif bei einem Kabelanbieter leisten. Aus diesem Grund ist Starlink für Stadtbewohner gerade vermutlich wenig interessant – sie erreichen für weniger Geld in der Regel höhere Geschwindigkeiten mit einem „gewöhnlichen” Anbieter. Der ein oder andere Bewohner des ländlichen Raums hingegen mag sich für das Geschwindigkeitsplus durchaus zum erhöhten Starlink-Tarif hinreißen lassen. Und auch eine Senkung des Preises in Zukunft wäre nicht überraschend.

Übrigens: Wer vor hohen Kosten nicht zurückschreckt, dem bietet SpaceX ab Mitte 2022 auch ein Premium-Paket an. Mit leistungsstärkerer Ausrüstung sollen Geschwindigkeiten bis 500 Mbps (Download) und 40 Mpbs (Upload) möglich sein, die Latenz bleibt allerdings gleich. Dazu gibt es einen 24/7 Premium-Support. Kostenpunkt: 2500 USD für das Equipment, 500 USD pro Monat für den Anschluss. Das Angebot richtet sich aber vorrangig an Firmen und Personen mit hohem Bandbreiten-Bedarf – als Otto Normalverbraucher würde man sich auf diese Preise vermutlich sowieso nicht einlassen.

Neben vielen Fans des Projekts, die den Nutzen eines umfassenden Internetzugangs hervorheben, gibt es natürlich auch Menschen, denen Starlink missfällt. Dabei handelt es sich vor allem um Umweltschützer und Astronomen. Die Kritik: Die vielen Satelliten verschandelten den Nachthimmel und erschwerten die Beobachtung von Himmelskörpern mit Teleskopen.

Tatsächlich sind die Starlink-Satelliten aufgrund ihres zwangsweise niedrigen Orbits (um eine vertretbare Latenz zu erreichen) und ihrer schieren Zahl ein größeres Hindernis als andere künstliche Erdtrabanten. Der ein oder andere hat sicher bereits einmal eine lange Kette aus Starlink-Satelliten beobachtet und kann das Phänomen daher bestätigen. Auch wenn es zunächst beeindruckend scheint, ist die Vorstellung eines dauerhaft Satelliten-überzogenen Nachthimmels doch eher bedrückend. Allerdings hat SpaceX auch bereits reagiert und stattet die restlichen Satelliten mit einer Art Blende aus, die die Reflexion von Sonnenlicht reduzieren und die Objekte so weniger störend machen soll.

Ein anderer häufiger Kritikpunkt zielt auf das Thema Weltraumschrott ab. Täglich wächst die Zahl der Wracks und Trümmerteile, die ziellos im Erdorbit herumfliegen und die schon ab einer Größe von wenigen Millimetern eine enorme Gefahr für Satelliten und Raumstationen darstellen. Der Vorwurf an SpaceX ist, die zahlreichen Starlink-Satelliten würden dieses Problem massiv verschärfen. Denn selbst wenn nur ein ganz kleiner Prozentsatz der Geräte ausfällt, bedeutet das bei geplanten 42.000 Stück eine große Zahl herrenloser Metallklumpen im All. Bereits zwei Mal musste die chinesische Raumstation etwa angeblich einem Starlink-Satelliten ausweichen.

Gegen dieses Problem kann man aber nur wenig unternehmen, es besteht, abgesehen natürlich von internationaler Koordination, einzig die Möglichkeit, Satelliten am Ende ihrer Lebensdauer mittels des verbauten Ionenantriebs in die Atmosphäre zu lenken, wo sie verglühen. 

Fazit 

Starlink ist ein Projekt, dass das bekannte Konzept des Satelliteninternets auf ein neues Level hebt. Weltweite Abdeckung mit ungekannten Geschwindigkeiten ist das Ziel, Zehntausende Satelliten sollen es erreichen. In manchen Ländern ist der Service bereits jetzt zu haben, strapaziert aber zum Teil den Geldbeutel noch unverhältnismäßig. SpaceX schätzt die zu erwartenden Einnahmen allein bis 2025 auf 30 Milliarden US-Dollar, die Ausgaben hingegen nur auf 10 Milliarden – ein Gewinn, der gut in künftige Marsmissionen investiert werden könnte.

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