Wenn von Teslas Konkurrenz auf den internationalen Märkten geredet wird, geht es meist um Fahrzeuge wie den Mercedes EQS, Porsche Taycan oder Audis e-tron-Modelle. Diese Fahrzeuge sind zwar sehr potent und können es zum Teil auch mit Tesla aufnehmen, aber sie haben einen entscheidenden Nachteil: Als absolute Premium-Modelle sind sie für den Massenmarkt untauglich, nur wenige Menschen können sie sich leisten.
Wer also ein einigermaßen preiswertes Elektroauto sucht, greift meist zum Tesla Model 3. Andere Alternativen hat man bislang kaum – oder? Nicht ganz. Mit seinen ID-Modellen kommt ein weiterer deutscher Hersteller aus dem Schatten und bläst zum Angriff auf Tesla: Volkswagen.
Volkswagen-Geschichte
Die Marke Volkswagen ist jedem ein Begriff. Der Hersteller von Fahrzeugen wie dem kultigen VW Käfer oder dem absatzstarken VW Golf wurde zur NS-Zeit mit dem Ziel gegründet, das erste massentaugliche Auto (den KdF-Wagen) Deutschlands zu produzieren. Über die Jahre wuchs die Marke zum Großkonzern, zu dem nicht nur die beliebte Kernmarke, sondern mittlerweile auch Luxusmarken wie Bugatti oder Porsche gehören.
Seit der Vorstellung des ersten ID.3 im Jahr 2019 arbeitet Volkswagen an der Elektrifizierung seiner Flotte und hat mittlerweile drei vollelektrische Modelle im Angebot.
E-Autos: VW gegen Tesla
Preise und Reichweiten
Anders als bei Tesla und vielen anderen Herstellern, liegt bei VW der Fokus rein auf bezahlbaren Mittelklasse-Wagen. Dementsprechend sind die bestehenden Modelle als Konkurrenz zum Model 3 (ID.3, ID.4) bzw. Model Y (ID.5) zu sehen. Und rein preislich gesehen geht dieser Plan auf: Schon für 35.400 € bzw. 38.915 € bekommt man einen ID.3 oder ID.4, beim amerikanischen Model 3 geht es erst bei 42.990 € los. Auch zum Model Y (56.990 €) besteht ein deutlicher Preisunterschied (ID.5: 46.515 €). Doch wie sieht es auf der technischen Seite aus?
In puncto Reichweite gibt Volkswagen für die Basismodelle folgende Werte an: 420 km (ID.3), 345 km (ID.4) und 523 km (ID.5). In den Topmodellen steigen diese Werte auf 553 km (ID.3) und 519 km (ID.4), der ID.5 bleibt bei seinem Wert. Zum Vergleich: Das Tesla Model 3 kommt auf 491 km (Basis) bzw. 614 km (Maximale Reichweite), das Model Y schafft maximal 507 km.
Hier die Reichweiten und Preise auf einen Blick:
Leistung
Während Tesla also bei den Reichweiten leicht vorne liegt, zeigt sich die wahre Überlegenheit der Amerikaner beim Thema Leistung und Beschleunigung: Selbst die sportlichen GTX-Varianten des ID.4 und ID.5 brauchen 6,2 bzw. 6,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Hier ist sogar das Basis-Model-3 schneller, von den Performance-Versionen ganz zu schweigen. Auch die Leistung von 299 PS in den GTX-Modellen (in den „normalen“ entsprechend weniger) kommt den meisten Tesla-Varianten nicht gleich.
Auch bei sonstigen Themen wie Interieur und Komfort dürfte sich ein ähnliches Bild ergeben. Tesla liegt bei der Software – wie üblich – vorne, bei Verarbeitungsqualität und Fahrkomfort ist ein Remis oder leichtes Plus auf der Seite von Volkswagen zu erwarten.
Fazit
Volkswagen greift mit den ID-Modellen ein bisher rein von Tesla dominiertes Marktsegment an: die Mittelklassewagen. Auch wenn man in vielen, mehrheitlich technischen Bereichen noch deutlich zurückliegt, sind die Autos solide – und vor allem vergleichsweise günstige Produkte. Man darf gespannt sein, wie die Entwicklung in Wolfsburg weitergeht; besonders im Kleinwagensegment plant der Traditionsbauer in den nächsten Jahren einige Neuvorstellungen.
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