Herzlich willkommen im Tesla-Wochenrückblick. In dieser Woche war wieder einiges los beim amerikanischen Autohersteller.
Mit überragenden Quartalsergebnissen, der Wiederaufnahme der Produktion in Shanghai und vielem mehr machte der Autobauer Schlagzeilen.
Wir haben die Highlights kompakt für Sie zusammengefasst.
Neues Megapack-Projekt: Strom für 60.000 Haushalte
Gemeinsam mit der Partnerfirma Arevon will Tesla in der Wüste Nevadas unweit der Stadt Las Vegas eine neue Megapack-Anlage bauen. Die sogenannte „Townsite Solar and Storage Facility” wird eine Speicherkapazität von 360 Megawattstunden haben und gehört somit zu den größten Projekten dieser Art weltweit. Kombiniert mit über einer halben Million Solarzellen, die jährlich 500.000 MWh Energie erzeugen, soll damit die Versorgung von 60.000 Haushalten mit sauberer Energie sichergestellt werden.
Produktionsstatus in Grünheide: Aktuell 350 Autos pro Woche
Knapp einen Monat nach Aufnahme der Produktion in der Gigafactory Grünheide werden internen Quellen zufolge aktuell circa 350 Model Y pro Woche produziert. Derzeit arbeitet man wohl daran, diese Nummer auf 1000 Fahrzeuge zu steigern. Zudem wurde bekannt, dass gegen Ende des Jahres ein Umstieg auf das neue 4680-Batteriezellenpaket erfolgen soll, was einen mehrwöchigen Produktionsstopp erforderlich machen wird. Zurzeit verbaut Tesla in Brandenburg noch die „alten” 2170-Zellen.
Wiederaufnahme der Produktion in Shanghai
Infolge der strengen Lockdown-Maßnahmen in der chinesischen Metropole Shanghai war die lokale Gigafactory mehrere Wochen geschlossen, wodurch Tesla die Produktion von bis zu 40.000 Fahrzeugen verpasste. Inzwischen haben aber knapp 8.000 Mitarbeiter die Arbeit fortgesetzt, sodass zumindest die Batterie- und Motorenfertigung wieder auf Hochtouren läuft. Um den Kontakt zur Außenwelt zu minimieren, schlafen die Arbeiter im Werk – Tesla stellte dafür Schlafsäcke, Matratzen und Unterhaltungsangebote zur Verfügung.
Mehr als 100.000 Test-Nutzer für FSD-Beta
Elon Musk verkündete diese Woche, dass bisher über 100.000 Nutzer für die Testversion des vollautonomen Autopiloten gewonnen werden konnten; ein gewaltiger Unterschied zu den wenigen Tausend Testern in 2020/2021. Für die Entwicklung von intelligenten Systemen wie FSD ist eine große Daten- und Erfahrungsbasis essenziell – gut möglich also, dass wir bald signifikante Verbesserungen bei Teslas autonomem Fahren sehen werden.
Tesla veröffentlicht Quartalsergebnisse
Am 21. April legte Tesla seine Geschäftszahlen für das erste Quartal 2022 offen und übertraf damit sogar die Erwartungen der Börsen-Analysten. 3,6 Milliarden US-Dollar Betriebsergebnis und 17,5 Milliarden Dollar Barmittel sprechen für sich und ließen den Aktienkurs im nachbörslichen Handel um 4 % steigen. Besonders beeindruckend ist allerdings die für die Automobilindustrie höchst außergewöhnliche Bruttomarge von 32,9 %. Erwähnenswert sind dabei allerdings die teils saftigen Preiserhöhungen, die die Margen deutlich nach oben gehoben haben.
Weitere Bekanntmachungen: Weniger Kobalt und Preissenkungen
Im Zuge der Quartalsergebnisse hat Tesla verkündet, dass fast 50 % der in den letzten drei Monaten produzierten Fahrzeuge ohne das kritische Element Kobalt hergestellt wurden. Das wurde durch den Einsatz von sogenannten LFP-Batterien (auf Eisenphosphat-Basis) erreicht. LFP-Batterien haben eine niedrigere Energiedichte als die bisher verbauten kobalthaltigen Akkus, wurden aber in letzter Zeit stark verbessert, sodass sich ihr Einsatz nun in sämtlichen Standard-Range-Modellen lohnt.
Ob das auch Raum für Preissenkungen bietet? Die Batterie allein wohl kaum. Dennoch stellte Tesla die Möglichkeit von leichten Preissenkungen in den Raum und erklärte seine Kalkulation: Die aktuellen Preissteigerungen stünden vor dem Hintergrund zukünftig zu erwartender Mehrkosten bei Zulieferer- und Logistikkosten; ein jetzt bestelltes Fahrzeug müsse bei den derzeitigen Wartezeiten schließlich zu den in einem Jahr gültigen Kosten produziert werden. Sollten diese Kosten allerdings wider Erwarten nicht steigen, so bestünde Raum für kleine Preissenkungen.
Neue Finanzierungsrunde bei The Boring Company
Das Hyperloop-Unternehmen hat durch eine neue Finanzierungsrunde 675 Millionen US-Dollar eingenommen. Das Geld soll vor allem für mehr Personal, das Projekt „Vegas-Loop” sowie die Entwicklung von neuartigen Tunnelbohrmaschinen ausgegeben werden. Hier sieht das Unternehmen noch deutliches Verbesserungspotenzial: Denn auch wenn die aktuelle Version („Prufrock-2”) bereits eine Meile Tunnel pro Woche buddeln kann (und so das gesamte Vegas-Projekt in einem Monat ausgraben kann), erwartet man für die Prufrock-3 sieben Meilen pro Tag.
Neue Funktion im Test: WLAN-Hotspots
Schon seit dem ersten Model S verfügen Tesla-Fahrzeuge über eine Internetverbindung, die neben Entertainment auch wichtige Funktionen wie Over-the-Air-Updates erlaubt. Mit dem stetig steigenden Bedarf an Datenrate wurden bereits mehrere Optionen eingeführt, um mit dem steigenden Datenverbrauch umzugehen, – darunter ein kostenpflichtiges Premiumpaket oder die Möglichkeit, das eigene Smartphone als Hotspot zu nutzen.
Nun aber arbeitet Tesla offenbar mit mehreren großen Internet-Anbietern (AT&T, Comcast und Co.) zusammen, um eine Verbindung zwischen Tesla-Fahrzeugen und öffentlichen WLAN-Hotspots dieser Anbieter zu ermöglichen. Das Projekt befindet sich aktuell in der Testphase, wann es für Tesla-Kunden verfügbar wird, ist unklar.
Fazit
Es ist wieder viel passiert bei Tesla: Die Woche war geprägt von guten Nachrichten, begonnen bei den hervorragenden Quartalsergebnissen über Erfolge bei der Kobalt-Vermeidung hin zur Wiederaufnahme der Produktion im Lockdown-geplagten Shanghai. Auch andere Bereiche des Musk-Imperiums wie Tesla Energy oder The Boring Company konnten Erfolge vermelden.
Gleichzeitig schwebt über alledem der dunkle Stern von Inflation, Lieferschwierigkeiten und politischen Krisen – wir sind gespannt, wie sich das auf Teslas Zukunft auswirkt.
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