Nachhaltigkeit ist das Kernthema für Tesla. Sauberer und umweltfreundlicher zu sein als die alteingesessene Verbrenner-Konkurrenz, das ist eines der Hauptversprechen von Elon Musks Firma und ihren Elektroautos. Daran ist auch keinesfalls etwas auszusetzen. Oft wird dabei aber vergessen, dass es ja auch noch andere, ebenfalls emissionsfreie Antriebsarten gibt, – allen voran Wasserstoff.
Wasserstoff vs. Elektro
Ehemals hoch gehandelt, muss sich diese Technologie zwar gerade zugunsten der Batteriefahrzeuge hintenanstellen, auf dem Markt gibt es aber dennoch einige Modelle. Eines davon ist der Hyundai Nexo, welchen wir hier in Bezug auf die Antriebstechnologie beispielhaft mit Tesla vergleichen wollen. Wir wollen klären, welcher der Antrieb der Zukunft ist – Wasserstoff oder Elektro?
Wie funktioniert der Wasserstoffantrieb des Hyundai Nexo?
Im Grunde unterscheiden sich Wasserstoffauto und Elektroauto gar nicht so sehr: Auch im Nexo werden die Räder von Elektromotoren angetrieben. Der Unterschied ist lediglich, wo der dafür nötige Strom herkommt, um es salopp auszudrücken.
Bei einem Tesla lädt man die Batterie auf und die Motoren entladen sie während der Fahrt wieder. Den Nexo tankt man mit Wasserstoff, welcher in einer sogenannten Brennstoffzelle durch die Umkehrungsreaktion der Elektrolyse elektrischen Strom produziert, womit dann der Motor angetrieben wird. Einziges Nebenprodukt dabei: Wasser. Eine kleine Batterie ist aber nichtsdestotrotz auch im Nexo verbaut; sie nimmt die Rekuperationsenergie auf und verarbeitet Spitzenlasten beim Beschleunigen.
Streng genommen wäre es also besser, Wasserstoffautos als Brennstoffzellenfahrzeug zu bezeichnen und sie zusammen mit den batterieelektrischen Fahrzeugen (Tesla) als Unterkategorie der Elektroautos zu sehen. Einzige Ausnahme: BMW hat bis 2009 einen Verbrennermotor konstruiert, der mit Wasserstoff läuft. Diese Technologie wurde aber aufgegeben.
Was ist der bessere Antrieb: Wasserstoff oder Elektro?
Welches Fahrzeug den besseren Antrieb hat, ist nicht so einfach zu beantworten. Dadurch, dass sowohl Tesla als auch Hyundai mit Elektromotor fahren, teilen sie sich viele Vorteile wie Rekuperationsfähigkeit, Geräuschlosigkeit oder sofortige Verfügbarkeit des vollen Drehmoments.
Darüber hinaus haben Wasserstoffautos wie der Nexo aber ein paar Vorteile gegenüber Elektroautos: Auch wenn Wasserstofftanks technisch aufwendiger sind als gewöhnliche Benzin-Behälter, ist der Tankvorgang im Grunde doch derselbe. Das bedeutet: Die volle Reichweite ist, anders als bei Tesla, in wenigen Minuten an der Tankstelle wiederhergestellt.
Außerdem kommt man mit dem Nexo auch weiter: 756 Kilometer gibt Hyundai als Reichweite an. Obwohl in der Batterieentwicklung in letzter Zeit einige Fortschritte erzielt werden konnten, ist das immer noch besser als der reichweitenstärkste Tesla (Model S mit 652 km) – vor allem wenn man bedenkt, wie wenig am Wasserstoffantrieb geforscht wird.
Ein weiterer Vorzug des Nexo ist die Abwesenheit großer Akkus. Das macht das Auto tendenziell leichter und komplexe Temperaturmanagement-Systeme und Wärmepumpen obsolet. Auch der Verbrauch seltener Erden und Metalle ist niedriger.
Auf der anderen Seite haben natürlich auch batterieelektrische Fahrzeuge ihre Vorteile. So ist z. B. das Tankstellen- bzw. Ladenetz deutlich größer: In Deutschland gibt es ganze 100 Wasserstofftankstellen, in unseren Nachbarländern sind die Zahlen jeweils einstellig. Das ist zwar politisch bedingt (E-Autos werden viel mehr gefördert) und hat wenig mit dem Antrieb zu tun, im Endeffekt ist es aber trotzdem unpraktisch.
Des Weiteren bieten Elektroautos in der Regel mehr Platz. Dort, wo sich etwa bei Tesla der Frunk (vorderer Kofferraum) befindet, sitzt beim Hyundai Nexo die Brennstoffzelle. Auch der Kofferraum ist nicht übermäßig groß, weil darunter die (kleine) Batterie Platz findet.
Wirkungsgrad und Umweltfreundlichkeit
In puncto Praktikabilität haben also beide Antriebsarten Vor- und Nachteile. Doch wie sieht es bei der Umweltfreundlichkeit aus? Grundsätzlich haben beide Varianten das Problem, dass sie nur dann wirklich viel besser sind als Verbrenner, wenn der Strom bzw. der Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen kommt.
Hier zeigt sich ein weiterer Vorteil des Wasserstoffs: Er eignet sich hervorragend als Energiespeicher. Überschüssige Energie aus Wasserkraftwerken oder von Windrädern kann also zur Erzeugung von Wasserstoff verwendet und so erst einmal unbegrenzt „gespeichert” werden. Als elektrische Energie in Batterien funktioniert diese dauerhafte Speicherung aber nicht so gut.
Dafür ist die Batterie, wenn es ums eigentliche Fahren geht, etwas effizienter. Wie wir bereits in einem anderen Beitrag erklärt haben, liegt der Wirkungsgrad bei Tesla zwischen 64 und 80 %, während die Brennstoffzelle im Nexo bei knapp über 60 % liegt.
Fazit
Brennstoffzellen-Autos merzen einige Probleme von E-Autos wie etwa lange Ladezeiten aus, bringen dafür aber auch eigene Nachteile mit. Diese muss man vor dem Hintergrund betrachten, dass der politische Wille gerade klar Richtung E-Auto zeigt und so die Forschung im Wasserstoff-Bereich deutlich hinterherhinkt.
Fest steht aber: Beide Antriebsarten sind dem Verbrenner überlegen. Experten und führende Unternehmen wie Mercedes gehen daher davon aus, dass der batterieelektrische Antrieb à la Tesla zum Pkw-Standard wird, während Wasserstoff in Zukunft eher in Lkw anzutreffen sein wird.
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