Elon Musk hat bekanntgegeben, dass SpaceX die Federal Aviation Administration (FAA) wegen Überregulierung verklagen wird. Der Schritt folgt auf die Verhängung hoher Geldstrafen gegen SpaceX.
Streit um Geldstrafen: Darum geht es SpaceX
Die FAA hat SpaceX kürzlich mit Strafen in Höhe von über 600.000 US-Dollar belegt, nachdem Verstöße bei zwei wichtigen Starts festgestellt wurden. Im Juni 2023 startete SpaceX den Satria-1-Satelliten, und im Juli folgte der XXIV/Jupiter-Start.
Bei beiden Missionen soll SpaceX unautorisierte Änderungen an den Startvorgängen durchgeführt haben. Diese Änderungen, wie der Bau eines neuen Kontrollraums und die Anpassung der Sicherheitsprotokolle, sollen von der FAA nicht rechtzeitig genehmigt worden. SpaceX entschied jedoch, die Missionen trotzdem durchzuführen – ein Schritt, der nun teuer werden könnte.
Elon Musk, CEO von SpaceX, zeigt sich kämpferisch und erklärte gestern auf X, dass SpaceX die FAA wegen vermeintlicher Überregulierung verklagen werde. Er beschuldigte die FAA, politisch motivierte Entscheidungen getroffen zu haben. Er äußerte sich zuversichtlich, dass die Gerichtsverfahren dies offenlegen würden:
SpaceX will be filing suit against the FAA for regulatory overreach
— Elon Musk (@elonmusk) September 17, 2024
Behörde verzögert auch Starship-Testflug
Musk zufolge habe SpaceX kürzlich zudem einen Rückschlag für den geplanten fünften Testflug des Starships hinnehmen müssen.
SpaceX hat in einer aktuellen Pressemitteilung die Verzögerung des fünften Starship-Testflugs durch die FAA kritisiert. Das Starship und die Super Heavy Raketenstufe sind seit Anfang August bereit zum Start, doch der Testflug wurde auf Ende November verschoben. SpaceX bemängelt, dass die Verzögerung nicht auf Sicherheitsbedenken, sondern auf überflüssige Umweltanalysen zurückzuführen sei, die die ursprünglich für Mitte September geplante Mission behindern.
Besonders frustrierend für SpaceX sei, dass die Genehmigung länger dauere als die Entwicklung und der Bau der Hardware selbst. Die FAA wird beschuldigt, den Prozess durch unnötige Bürokratie zu verlangsamen. SpaceX sieht in diesen Hindernissen eine Bedrohung für die führende Rolle der USA in der Raumfahrt und für die nationalen Prioritäten, wie die Zusammenarbeit mit der NASA im Artemis-Programm.
Ein Streitthema ist etwa der wassergekühlte Flammendeflektor des Starships, der fälschlicherweise als umweltschädlich dargestellt wurde. SpaceX betont, dass der Deflektor stets den Vorschriften entsprechend betrieben wurde und dass alle Genehmigungen vorhanden waren. Die FAA habe jedoch bestimmte Umweltfragen offengehalten, die SpaceX als irrational und hinderlich empfindet.
Die Entscheidung, die FAA zu verklagen, könnte große Auswirkungen auf die Zukunft des Raumfahrtunternehmens haben. Teilen Sie Ihre Meinung weiter unten in den Kommentaren.
Quelle Beitragsbild: SpaceX